Debatte über die Zukunft des Nationalparks

Bürgerforum in Sebnitz diskutiert Zukunftsthemen für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz

Gekommen waren mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger, darunter Naturschützer und Forstexperten, Vertreter der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz, Unternehmer, Touristiker und Verwaltungsmitarbeiter. Sie konnten sich jeweils zwei von insgesamt vier Themen auswählen und mitdiskutieren. Inhaltliche Impulsgeber waren Kai Ritter-Kittelmann (Leiter Amt für Bevölkerungsschutz) für das Thema Waldbrandschutzmanagement, Tino Richter (Geschäftsführer Tourismusverband Sächsische Schweiz) für die Tourismusentwicklung, Andreas Knaak von der Nationalparkverwaltung zum Thema „Wege“ und Uwe Borrmeister (Leiter der Nationalparkverwaltung) zur Waldentwicklung in der Nationalparkregion.

Zu allen Themen wurde in zwei Gesprächsrunden à 45 Minuten intensiv diskutiert, bevor die Ergebnisse vor allen Teilnehmern zusammengefasst wurden. Dabei gab es sowohl kritische und unterschiedliche Positionen als auch Gemeinsamkeiten. So waren sich die meisten Diskutierenden einig, dass man Naturschutz und Tourismus nicht gegeneinander ausspielen, sondern gemeinsam entwickeln müsse. Deutlich wurde auch, dass sich mehrere Empfehlungen der Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ bereits in der Umsetzung befinden, andere noch einer behördlichen Prüfung bedürfen.

Unterschiedliche Auffassungen gab es unter anderem zur Waldentwicklung im Nationalpark, zum Wegekonzept und zu Einschränkungen, die sich durch die Schutzziele des Nationalparks ergeben. Konkrete Forderungen bzw. Empfehlungen bezogen sich zum Beispiel auf die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, eine naturverträgliche Besucherlenkung und gezielte Waldbrandprävention. Auch das Für und Wider der Beseitigung von Totholz wurde intensiv diskutiert.

Die Hinweise und Vorschläge werden im Nachgang zusammengefasst und sowohl der Nationalparkverwaltung als auch dem Landratsamt übergeben.

Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalparkverwaltung: „Es ist klar, dass es sich bei diesem Gesprächsforum um einen Auftakt handelt und nicht alle Probleme sofort gelöst werden können. Aber wir sind uns auch weitgehend einig darin, dass wir die Zukunft der Nationalparkregion nur gemeinsam entwickeln können.“ Landrat Michael Geisler forderte von der Landespolitik mehr Unterstützung für die Region und klare Entscheidungen zum Beispiel zur Winterbergbaude. Er bekräftigte jedoch auch, dass nach den Waldbränden im Sommer 2022 viel geschehen sei und positive Veränderungen erzielt worden seien. Sowohl die Nationalparkverwaltung als auch Landrat Michael Geisler kündigten an, dass es weitere Bürgerforen zu diesen und ähnlichen Themen geben soll.

Hintergrund: Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten trägt die Nationalparkverwaltung den traditionellen Erholungs- und Sportinteressen im größtmöglichen Umfang Rechnung, zum Beispiel bei den Vereinbarungen zu einem Netz von 400 Kilometern Wanderwegen, 700 zugelassenen Kletterfelsen, 100 Kilometern Zugangswegen zu Kletterfelsen, 58 Boofen und 51 Kilometern Radrouten.

Weitere Informationen: www.nationalpark-saechsische-schweiz.de


Moderation und Konzeption: Füller & Krüger

 

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